Rückblick

Es erinnert an Hiroshima

Die Explosion, die sich am 4. August im Hafen von Beirut ereignete, war gewaltig. Wer sich das Ausmass der Zerstörung ansieht, wird an Hiroshima erinnert. Experten zufolge hatte die Explosion 10 Prozent der Sprengkraft der Hiroshima-Atombombe! Es gibt mehr als 200 Tote. Tausende wurden verletzt und 300’000 Menschen verloren ihr Zuhause. Wie bei vielen anderen Gebäuden auch, hat die Explosion auch beim Life Center zu schweren Schäden geführt, das nur eine Autominute vom Hafen und dem Ort der Explosion entfernt ist. Gott sei Dank kam im Life Center keiner zu Schaden. Nichtsdestotrotz sind die Schäden in der gesamten Nachbarschaft und in den Häusern derer, denen das Life Center hilft, enorm. Im Life Center wurden Türen und Fenster zerstört. Lampen gingen zu Bruch, Decken, Haupttor, Vorhänge, Klimaanlage, Computer und Laptops wurden schwer beschädigt.

Ein langer dunkler Tunnel

Viele Menschen kommen zum Life Center, um Hilfe zu bekommen. Dies war bereits vor der Explosion schon so. Doch nun hat sich die Lage dieser Menschen noch einmal drastisch verschärft, vor allem bei denen, die ihre Wohnung, ihr Geschäft und ihre Einkommensquelle verloren haben. Nun kommen sie, um Nahrungsmittel, eine warme Mahlzeit, Babymilch, Mietunterstützung und jede andere Form von Unterstützung zu bekommen (Medizin, Arztbesuch usw.).

Die libanesische Regierung scheint am Ende und das Land steht vor dem Kollaps. Das Leben im Libanon war schon vor der Explosion hart. Doch es fehlen einem die Worte, um diese Katastrophe zu beschreiben. Experten rechnen nicht damit, dass das Land vor 2025 aus dieser Krise wieder herauskommt.

Ohne Hilfe von aussen haben die Menschen dort keine Chance!

Deshalb sind die Mitglieder des Life Centers, Freunde, Besucher und Hilfesuchende aus der Nachbarschaft auf tägliche Unterstützung dringend angewiesen. Es gibt keine Alternative.

Explosion im Hafen von Beirut

Die Explosion im Hafen von Beirut ist inzwischen schon über einen Monat her. Trotzdem wurde den vielen Obdachlosen von der Regierung immer noch nicht viel Hilfe gegeben – wenn überhaupt. Deshalb ist Feed the Hungry seinen Spendern unendlich dankbar für jede Spende, die inzwischen eingetroffen ist und mit der wir direkt vor Ort unsere Partnerorganisation unterstützen konnten, damit die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird und nicht irgendwo im Regierungsapparat versickert.

Wenn Sie auch jetzt noch spenden möchten, können Sie dies gerne tun. Feed the Hungry sammelt immer noch Geld für die Versorgung der Opfer der Explosion! Unsere Hilfe wird noch lange kein Ende haben.

Mit Ihrer Spende und dem Hinweis „Explosion Beirut“ können Sie auch jetzt noch diesen Menschen helfen. Herzlichen Dank!




Hier möchten wir unseren Partner zu Wort kommen lassen, um Sie über den Stand der Dinge zu informieren:

Zwei Monate sind vergangen, seit eine der grössten Explosionen der Geschichte durch den Hafen von Beirut raste, bei der mindestens 220 Menschen ums Leben kamen, Tausende verletzt wurden und der Libanon in eine tiefere politische Krise stürzte. In der Folge trat die Regierung am 10. August zurück.

Die Explosion, die als eine der grössten nicht-nuklearen Explosionen gilt, die jemals aufgezeichnet wurde, hat Tausende von Häusern beschädigt und schätzungsweise 300’000 Menschen obdachlos gemacht, wovon 100’000 Kinder direkt betroffen sind,  die zumeist dringend medizinische Versorgung benötigen und viel Angst und Furcht erlebt haben.

Nach der Explosion arbeiteten wir als „Life Center“ rund um die Uhr, um auf diese katastrophale Situation zu reagieren, indem wir den Betroffenen warme Mahlzeiten und Wasserflaschen zur Verfügung stellten. Ganz zu schweigen davon, dass das Life Center selber von der Explosion in Mitleidenschaft gezogen war und eine Menge Reparaturen erforderte.

Zu den laufenden Bemühungen gehört die Bereitstellung von Lebensmittelkisten für viele bedürftige Familien, die von der Explosion betroffen waren. Wir haben alles daran gesetzt, um diesen Bedürftigen zu helfen. Deshalb sind wir Ihnen für die Unterstützung, die Sie uns zukommen liessen, sehr dankbar. 

„Spring of Life“ (Quelle des Lebens)
Mit Bedauern müssen wir bekannt geben, dass die Unterstützung unseres Programms „Spring of Life“ für „gefährdete Kinder“ Gefahr läuft, für immer zu enden. Das Studienunterstützungsprogramm wurde zusammen mit der täglichen Mahlzeit zur grossen Bestürzung aller eingestellt.
Mit Ihrer Hilfe werden wir dieses Programm wieder zum Leben erwecken und Schülern, die nur wenig Zugang zu digitalen Geräten und Internet haben, eine Ausbildung ermöglichen.
Seit der Explosion waren wir nicht in der Lage, ein Treffen für die Eltern und Kinder abzuhalten, aber unser Sozialarbeiter hat die meisten Schülerinnen und Schüler angerufen und einige wenige besucht und sie je nach Bedarf an Schulen oder Vereine verwiesen. Wir sagten unsere jährliche Reise mit den Kindern ab, ersetzten sie jedoch durch eine Abschiedsfeier, wobei wir uns natürlich an die „Corona-Regeln“ hielten.
Kürzlich haben wir über WhatsApp ein Studienunterstützungsprogramm gestartet und für jede Stufe verschiedene Chatgruppen mit den jeweiligen Lehrern eingerichtet. Wir helfen bei der Finanzierung des Internetzugangs für die Eltern, damit die Studenten auf die Chatgruppen zugreifen können.

„Jugend“
Am Tag der Explosion eilten unsere jungen Leute zur Kirche, um bei der Beseitigung der Trümmer zu helfen. Am nächsten Tag schlossen sie sich wieder zusammen, um vor Ort Unterstützung zu leisten und verteilten Sandwiches mit Saft und Wasser an diejenigen, die in der Nähe des Explosionsortes ihr Zuhause verloren hatten. Es ist von entscheidender Bedeutung, die Zukunft der libanesischen Jugend zu schützen, indem ihnen Hoffnung und Möglichkeiten im Land geboten werden.

„Lebensmittelkisten“
Wir verteilen weiterhin monatlich Lebensmittelkisten – nicht nur an die Flüchtlinge, sondern auch an die von der Explosion betroffenen Libanesen. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Lebensmittelkartons und Haushaltsprodukten für die Verteilung.

Wir danken Ihnen für jede Unterstützung, die Sie uns geben, damit wir dieses wertvolle Programm fortsetzen können. Dies ist die Lebensader für so viele!

Nun ist die Explosion bereits 2 Monate her und dank vieler Freunde und Unterstützer unserer Arbeit in Beirut konnte unsere Partnerorganisation das Life Center wieder instand setzen.

Gerne zeigen wir Ihnen einige Fotos, damit Sie sehen können, was ein Teil der Hilfe von Spendern bewerkstelligt hat.

Wirtschaftlicher Zusammenbruch
Die Lage im Libanon hat sich im letzten Jahr verschlechtert, da sich das Land in einem wirtschaftlichen Kollaps befindet. So teuer, wie die Lebensmittel geworden sind, wird es nun noch schlimmer werden. Die Regierung subventioniert Getreide, Medikamente, Benzin und lebensnotwendige Güter mit den verbleibenden USD, die von den Bankkonten der Bürger gestohlen wurden, zu denen sie keinen Zugang mehr haben.
Dies sind die allerletzten USD in der Zentralbank. Diese sind fast aufgebraucht und die Subventionen werden auslaufen. Das bedeutet, dass sich der Preis für das Nötigste vervierfachen wird und die Durchschnittsfamilie sich nicht einmal mehr einen Tank mit Benzin leisten können wird.

Leider bedeutet das komplette Aufbrauchen des USD, dass die Regierung anfangen muss, Libanesisches Pfund zu drucken, was eine weitere Abwertung der libanesischen Währung bedeutet. So hart das Leben im Moment ist – es wird in den kommenden Monaten noch schlimmer werden.

Erschwerend kam hinzu, dass der neu gewählte Premierminister zurücktrat, nachdem er nicht in der Lage war, eine neue Regierung zu bilden. Die Unfähigkeit der politischen Führer auch nur zu versuchen, Reformschritte zu unternehmen, bedeutet, dass keine Mittel der internationalen Gemeinschaft zur Verfügung stehen werden, um zur Stabilisierung der Lage beizutragen. Verzweifelte Menschen, die alles verloren haben, tun verzweifelte Dinge. Die Situation spitzt sich immer weiter zu.

„Verteilung warmer Mahlzeiten“
Die Explosion zerstörte 85% der Getreidereserven des Libanon und wir gehen davon aus, dass ein Grossteil der Bevölkerung des Landes von der Nahrungsmittelknappheit betroffen sein wird. Bereits vor der Explosion gab die Ernährungssicherheit im Libanon Anlass zu ernster Besorgnis, da eine Million Menschen bereits unter der Armutsgrenze lebten und 45 % der libanesischen Bevölkerung nach Angaben der Weltbank in die Armut abrutschten.
Die Hyperinflation hatte bereits zu einer Verknappung und Verteuerung von Nahrungsmitteln geführt, insbesondere für die gefährdeten Bevölkerungsgruppen in den Gebieten um das „Life Center“.
Als Reaktion auf die wachsende Nahrungsmittelkrise haben wir täglich Brot und warme Mahlzeiten an die Menschen in der Region verteilt. Für viele ist dies die einzige Mahlzeit des Tages.

Wir schätzen Ihre Unterstützung des Ernährungsprogramms sehr, da immer mehr Menschen die Fähigkeit verlieren, sich auch nur die einfachste Mahlzeit leisten zu können.

Aufgrund von Covid 19 und der Explosion am 4. August startete „Unicef“ durch „World Vision“ ein Programm zur Unterstützung aller Familien in unserer Gegend, was Tausende von Menschen bedeutet. Darin sahen wir eine große Chance, all diesen Familien zu helfen, sich bei Unicef für Hilfe anzumelden.

Mitte September haben wir das Kochen und die Abgabe von „warmen Mahlzeiten“ ersetzt, indem wir Essensmarken an die Bedürftigen verschenken, damit sie in einem der Einkaufszentren, mit denen wir zusammenarbeiten, Lebensmittel ihrer Wahl kaufen können.
So konnten wir die Einrichtung des Life-Centers nutzen, um allen betroffenen Familien in Bourj Hamoud zu helfen, sich um finanzielle Unterstützung bei Unicef zu bewerben. Tausende von Familien kommen täglich zum Life-Center und füllen Online-Formulare aus, dank der Mitarbeiter von World Vision, die diese Familien unterstützen.

Wir würden gerne die Verteilung von warmen Mahlzeiten wieder aufnehmen. Eine Mahlzeit würde 1$ kosten. Sie können so viele Mahlzeiten unterstützen, wie Sie möchten.

Geschichte von Zeinab
Zeinab und ihr Mann sind ein älteres Ehepaar, das nach einem Familienstreit aus dem Haus ihrer Tochter vertrieben wurde. Sie können die Miete für ihr neues Haus nicht bezahlen, weil sie beide alt und arbeitsunfähig sind.
Nach unserem Besuch bei dieser Familie waren wir überrascht, dass Zainab mit kochendem Öl auf dem Bauch verbrannt wurde und niemand ihr half, damit sie ins Krankenhaus gehen konnte.
Wir konnten sie nicht ohne Hilfe lassen, also kauften wir ihr die notwendigen Cremes und Medikamente gegen Verbrennungen von der Feuerwehrstation. Wir halfen ihr auch beim Einkauf von Lebensmitteln, nachdem wir mit eigenen Augen gesehen hatten, dass der Kühlschrank leer war. Sie hatte nicht einmal eine Packung Brot.
Jetzt brauchen sie einen Betrag, damit sie die Miete bezahlen können.
Unsere Mitarbeiterin Noura (ehemalige Krankenschwester) besucht sie täglich, um sich die Wunden neu zu verbinden.

Anfang November reiste Jean-Pierre Rummens, Vize-Präsident von Feed the Hungry Schweiz und Präsident vom deutschen Verein, nach Beirut um weitere finanzielle Mittel persönlich zu überbringen. Dies wurde nötig, nachdem wir erfahren hatten, dass den Bewohnern und Organisationen in Beirut US-Dollar von ihren Konten nicht ausgezahlt werden, weil der Staat diese konfisziert, um verschiedene Güter für die Bevölkerung zu subventionieren. Zum Glück betraf dies unsere früheren Zahlungen noch nicht. Wir wollten aber sichergehen, dass sie unsere neuen Gelder für den Wiederaufbau und die Hilfe der Not leidenden Bevölkerung auch erhalten. Ausserdem wollten wir uns ein Bild direkt vor Ort von der aktuellen Situation machen, um zu sehen, was schon mit den Geldern gemacht wurde und wo es weiterhin Hilfe und Unterstützung von uns benötigt.

Hier nun ein Rückblick über den Besuch!

Besuch von Jean-Pierre Rummens vor Ort

Mit seinen beiden Söhnen läuft Jean-Pierre Rummens durch das zerstörte Hafenviertel Beiruts. Die Explosion am 4. August fühlt sich auch Anfang November so an, als wäre es gestern gewesen. Wo einst Häuser standen, befinden sich jetzt Ruinen. Dicke Holzbalken stützen manche Gebäude von innen, um zu retten, was zu retten ist. Die Männer laufen an einem Haus vorbei, bei dem Bretter vor die Fenster genagelt wurden, denn durch die Detonation gingen alle Scheiben zu Bruch. Am Abend erfährt Jean-Pierre Rummens, dass dieses Haus, an dem er mittags noch vorbeilief, am Nachmittag zusammenstürzte und Menschen das Leben kostete.

Zerstörte Städte hat Jean-Pierre Rummens schon einige gesehen. Unter anderem in Ruanda oder Bosnien, aber das waren Kriegsgebiete. Dort kämpften Menschen gegeneinander, fügten sich absichtlich Leid zu. In der libanesischen Hauptstadt dagegen waren es knapp 3‘000 Tonnen Ammoniumnitrat, gelagert in einer Lagerhalle am Hafen, die detonierten und für Verwüstung sorgten. Ein Unglück, das innerhalb von Sekunden zu einer Katastrophe für eine ganze Stadt wurde.

Anfang November stieg Jean-Pierre Rummens mit seinen beiden Söhnen ins Flugzeug. Sie selbst wären mit Handgepäck ausgekommen, doch sie reisten trotzdem mit grossen Koffern in den Libanon. Denn er und seine Söhne hatten einiges im Gepäck: Spendengelder, Massen an Medikamenten, Verbandszeug und Alltagsgegenstände, die es in Beirut so nicht gibt — wie ordentliche Küchenmesser.

Das Ausmass der Zerstörung schmerzt

Die Fleischpreise in Beirut sind in die Höhe geschossen. Deshalb sind einige Leute des „Life Centers“ (unserer Partnerorganisation in Beirut) täglich damit beschäftigt, Thunfisch zu angeln. Mit den Messern, die Jean-Pierre Rummens und seine Söhne ins Land brachten, können die Fische richtig filetiert und zubereitet werden. Als er das „Life Center“ nach der Katastrophe das erste Mal mit eigenen Augen sah, wurde es auch für ihn, der schon so viel gesehen und erlebt hat, emotional. „Das zu sehen tut schon weh“, sagt Jean-Pierre Rummens. „Ich kannte hier alles sehr gut, habe hier lange gewohnt. Es ist wie ein Zuhause für mich.“ Ein Wiederaufbau des Viertels sei langsam zu erkennen, sagt er. Immer mehr Kräne füllen die Skyline, Häuser werden errichtet und der Hafen nahm kürzlich den Betrieb wieder auf — wenn auch nur stark eingeschränkt. Das Erdgeschoss des „Life Centers“, in dem sich auch die grosse Küche befindet, wurde ebenfalls wieder aufgebaut. Täglich werden hier bis zu 80 Essenspakete gepackt und ausgegeben. Eine sechsköpfige Familie kann von einem Paket bis zu vier Wochen leben.

„Stück für Stück geht es hier wieder in Richtung Normalität“, sagt Jean-Pierre Rummens. Doch der Schock sitzt bei den Libanesen immer noch tief. „Die Menschen sind wütend, dass nicht mehr passiert“, sagt er. Nicht nur die internationale, sondern auch die nationale Presse habe aufgehört, über die Folgen der Explosion zu berichten. Die Menschen in Beirut zeichne aber vor allem eine grosse Barmherzigkeit aus, sagt Jean-Pierre Rummens. Denn obwohl viele Libanesen durch die Explosion ihr Dach über dem Kopf verloren haben, muss niemand auf der Strasse schlafen. „Hier nehmen die Menschen Fremde bei sich auf. Nicht nur eine Nacht. Sondern auch Wochen und Monate“, sagt Jean-Pierre Rummens.

600 Teddybären zu Weihnachten

Gemeinsam mit Said Deeb, dem Leiter des „Life Centers“, kam Jean-Pierre Rummens auf die Idee einer Weihnachtsaktion.

„Viele Leute haben alles verloren, auch die Kinder haben nichts mehr, was ihnen gehört“, sagt Jean-Pierre Rummens. Das wollen er und sein langjähriger Freund Said ändern. Das Ziel ist es, Kindern etwas zu schenken, was nur ihnen gehört. Zu Beginn hatte er überlegt, Teddybären aus Deutschland einzufliegen. Doch bei 600 Stück wird das mit Zoll und Steuern zu teuer. Deshalb werden vor Ort Spielsachen besorgt und gemeinsam mit Lebensmitteln zu einem Weihnachtspaket verpackt. In mehreren Feiern sollen die Kinder dann ihre Geschenke erhalten. Wenn es die Corona-Pandemie erlaubt, möchte Jean-Pierre Rummens bei einigen Feiern dabei sein und das Strahlen der Kinder sehen. Er hofft auf viele Spenden für die Kinder in Beirut.

Jeder Euro und jeder Franken hilft, das Weihnachtsfest für sie ein Stück schöner zu machen!

„In diesem Jahr werde ich Weihnachten alleine feiern. Meine Söhne sind nicht mehr Zuhause und gehen selbstverständlich ihre eigenen Wege. Alleine zu feiern ist für mich nicht schlimm. Doch wie sieht es mit den Kindern in Beirut aus? Durch die Explosion am 4. August haben viele Kinder mit Eltern und andere buchstäblich alles verloren. Da denken wir natürlich in erster Linie an Hausrat, Geschirr, Möbel, Fernseher, usw. Doch was ist mit dem Lieblingsspielzeugauto oder mit dem Kuscheltier der Kinder? Deswegen habe ich mich bei meinem Besuch in Beirut entschieden, diesen Kindern ein kleines Weihnachtsgeschenk zu machen. Ein Spielzeug, eine Süssigkeit und für die Eltern ein Lebensmittelpaket.“

Das ist unser Aufruf zu Weihnachten in 2020. Helfen Sie mit, damit Kinder und ganze Familien ein unvergessliches Weihnachtsfest inmitten ihrer immer noch katastrophalen Umstände erleben können! Herzlichen Dank!

Im Dezember planten wir für die Kinder, die in Beirut bei der Explosion alles verloren hatten, eine kleine Weihnachtsfeier. Wir wollten ihnen und ihren Eltern nicht nur Lebensmittelpakete mitgeben, sondern den Kindern ausserdem auch ein Weihnachtsgeschenk mit einem Spielzeug und etwas Süssigkeiten, damit sie wieder etwas ganz für sich haben können. Denn mit der Explosion und dem Zusammenbruch vieler Häuser, hatten sie auch ihren Lieblingsteddy oder das Lieblingsspielzeugauto verloren und seitdem hatten sie nichts mehr, was sie ihr eigen nennen konnten.

So ist unser deutscher Kollege u.a. mit 482 gesponserten kleinen Teddybären im Gepäck nach Beirut geflogen, um sie zusätzlich zu Lebensmittelpaketen für die Familien bei den Kinderweihnachtsfeiern zu verteilen.

Der Corona-Virus macht auch nicht vor den Explosionsopfern oder Flüchtlingen in Beirut halt!
Nun gibt es viel zu wenig Beatmungsgeräte.

Feed the Hungry sammelt Geld um Corona-Infizierten zu genügend Sauerstoff zu verhelfen!

Mehr …

Endlich ist es soweit! Die Sauerstoffgeräte wurden mit anderem medizinischem Hilfsmaterial nach Beirut gebracht!
Herzlichen Dank, dass Sie dies mit Ihren Spenden möglich gemacht haben!

Die Situation ist immer noch mehr als prekär. Folgende Mitteilung erreichte uns vor Kurzem von unserem Partner im Libanon:
Der Libanon wird für die Libanesen zu einem Alptraum oder noch eher zur Hölle selbst. Kein Benzin — kein Gas — kein Strom — keine Spitäler — keine Medikamente verfügbar — keine Milch — keine US$ auf dem Markt, um Lebensmittel zu kaufen und zu verschicken. Alles wurde unerreichbar für uns. Wir müssen kämpfen, um das Mindeste an Menschenrechten zu bekommen, aber  es ist unmöglich, es zu bekommen.

Bitte unterstützen Sie uns, damit wir der Bevölkerung im Libanon  weiterhin die nötige Hilfe zum Überleben zukommen lassen können. Denn nur so erhalten die Menschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft! Vielen Dank für alles, was Sie tun können!




Nun ist tatsächlich schon 1 Jahr seit der verheerenden Explosion in Beirut vergangen, bei der viele Menschen starben, verletzt oder obdachlos wurden. Wir möchten Ihnen hier berichten, wie es derzeit in Beirut aussieht.

Wer den „Jahrestag“ dieses traurigen Ereignisses in den Nachrichten verfolgt hat, weiss, dass vonseiten der Regierung praktisch nichts passiert ist. Die Menschen in Beirut sind immer noch verzweifelt! Die alltäglichen Dinge des Lebens, insbesondere auch viele Nahrungsmittel, sind unerschwinglich geworden oder gibt es schlichtweg gar nicht mehr zu kaufen. Pro Tag gibt es nur 2 Stunden Elektrizität. Krankenhäuser müssen schliessen, weil sie keine Medikamente und keinen Strom für ihre Geräte haben. Der Wert der Libanesischen Lira ist um 90 % gefallen. Deshalb sind die Löhne auch 90 % weniger wert. Ein Monatslohn reicht gerade mal um 2 kg Babymilch zu kaufen. 80 % der Libanesen leben inzwischen unter der Armutsgrenze. Banken haben kein Geld und weil die Politiker sich nicht einigen können, eine funktionierende Regierung zu bilden, erhält der Libanon auch keine Hilfe von der „internationalen Gemeinschaft“. Viele haben das Land inzwischen verlassen und andere, die das nicht können, haben alle Hoffnung auf ein besseres oder auch nur „normales“ Leben verloren!

Wie sieht es mit unserem Partner vor Ort aus? Was haben all die Spenden an Feed the Hungry für den Libanon bewirkt?
An dieser Stelle möchten wir allen SpenderInnen für ihre geniale Grosszügigkeit für den Libanon ganz herzlich danken! Möge Gott es Ihnen reichlich vergelten!

Alle Spenden, die wir in der Schweiz erhalten haben, wurden vom Leiter des deutschen Büros, der auch Vizepräsident des Schweizer Vereins ist, bei seinen Reisen in den Libanon mitgenommen und persönlich unserem Partner, dem Life-Center in Beirut, überbracht. So konnten und können wir sicherstellen, dass die Gelder auch tatsächlich in die richtigen Hände kommen. Gerade während dieser Newsletter produziert wird, ist er wieder mit CHF 10‘000 auf dem Weg nach Beirut.

Hier möchten wir Ihnen weitergeben, was unser Partner vor kurzem geschrieben hat:
Gemeinsam und mit Ihrer Hilfe konnten wir das Life Center wiederherstellen und Tausende von betroffenen Familien ernähren und unterstützen. Wir konnten verschiedene Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbieten. Letzten Monat schlossen 140 Erwachsene unsere Schule ab, 100 neue Schüler nahmen an den Sommerkursen teil und wir konnten neue Kinderprogramme einführen, mit denen wir Hunderte von Kindern durch Online-Unterricht, den wöchentlichen Kinderclub und die verschiedenen Kindereinsätze erreichen. Nicht zu vergessen die wöchentlichen Al Massira-Kleingruppen in Beirut und die Flüchtlinge im Bekaa-Tal. … Der Bedarf an Lebensmittelpaketen zur Unterstützung von Familien übersteigt unsere Kapazitäten, daher ist dies im Moment der dringendste Bedarf. … Wir wissen, dass wir dank Ihnen in der Lage sind, den vielen Menschen zu dienen und den Verletzten um uns herum Hoffnung, Heilung und Leben zu bringen.
Dieser Dank geht an Sie als SpenderIn! Ohne Sie wäre all dies nicht möglich!
Und wir machen mit Ihnen weiter!

Das Life Center wird auch weiterhin:
1. Lebensmittelpakete verteilen
2. warme Mahlzeiten kochen und verteilen
3. Sandwiches machen und verteilen
4. Mietunterstützung geben

Mehr zu diesen Hilfsaktionen finden Sie unten!

Wie bereits geschrieben, ist derzeit unser Vizepräsident auf einer Reise in den Libanon. Neben Geld bringt er auch viele fehlende Medikamente mit. Ausserdem wird er für unsere zukünftige Hilfe die richtigen Weichen stellen.

Verschiedene Büros von Feed the Hungry werden gemeinsam in Beirut ein Lager anmieten, um regelmässig Hilfsmaterial, Kleidung und Lebensmittel per Container nach Beirut zu schicken. Diese Lieferungen sollen im Lager aufgenommen und dann an die Notleidenden verteilt werden.

Wir sind sicher, dass wir damit einen grossen Schritt machen, um die richtige Hilfe solange gewähren zu können, wie dies im Libanon nötig sein wird. Die Menschen dort brauchen uns mehr denn je — und nicht nur für ein paar Wochen.

Wenn Sie mithelfen möchten, den Libanesen wieder neue Hoffnung und ein besseres Leben zu geben, können Sie dies auch weiterhin mit Ihren Spenden tun. Schon jetzt herzlichen Dank für alles, was Sie tun können!

Wie es nach der Explosion weitergeht…

Aufgrund der Lage des Life Centers in Bourj Hammoud, eine Autominute vom Hafen und der Explosion entfernt, sind die Schäden überall gewaltig. Doch das hält das Life Center nicht davon ab, wie bisher den syrischen Flüchtlingen zu helfen, als auch jetzt die Hilfesuchenden aus der Nachbarschaft mit dem Nötigsten zu versorgen. Das Team vor Ort arbeitet jeden Tag hart, repariert auf der einen Seite das Life Center, während es auf der anderen Seite in der Nachbarschaft die Menschen besucht und warme Mahlzeiten, Sandwiches und Getränke an mehr als 8‘000 Notleileidende verteilt, darunter Flüchtlinge und von der Explosion betroffene Familien. Darüber hinaus haben sie bis heute 350 Lebensmittelpakete weitergegeben und sie planen nicht, bald damit aufzuhören. Der Bedarf ist viel grösser als das, was sie bisher weggegeben haben! Das Life Center bot auch Traumatherapien für 29 Betroffene an.

Ein grosser Dank gebührt unseren Spendern!

All dies ist bereits seit dem 1. Tag dieser Katastrophe im Gang und nur dank der Hilfe von Spenden möglich! Einen ganz herzlichen Dank möchten wir von Feed the Hungry auch im Namen des Life Centers an dieser Stelle all unseren Spendern aussprechen, die sofort, nachdem die Katastrophe bekannt wurde, an das Life Center dachten und für den Wiederaufbau und die Nothilfe gespendet haben!

Das Life Center wird weiterhin:
1. Lebensmittelpakete verteilen
2. warme Mahlzeiten kochen und verteilen
3. Sandwiches machen und verteilen
4. Mietunterstützung geben

1. Lebensmittelpakete

Die Wichtigkeit der Lebensmittelpakete besteht darin, Familien bei der Bekämpfung des Hungers zu helfen und sie ausserdem physisch und psychisch in der Krise zu unterstützen, um ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Hoffnung zu geben.
Die Lebensmittelpakete versorgen Familien mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Dingen im Wert von ca. CHF 50.–. Derzeit können wir damit 500 Familien versorgen.

2. Warme Mahlzeiten

Dies können wir dank der Küchenausstattung und des Personals im Life Center an 5 Tagen in der Woche durchführen. Es besteht die Kapazität, 200 bis 400 warme Mahlzeiten pro Tag zu kochen. 200 warme Mahlzeiten können für rund CHF 240.– zum Mitnehmen bereitgestellt werden.

3. Sandwiches

Viele Freiwillige helfen, die Strassen zu säubern und zu reparieren, was sie nach der Explosion können. Wir möchten ein Team mit Tischen, Brot, Käse, Gemüse und Wasserflaschen schicken, um Sandwiches zu machen und diese an diejenigen zu verteilen, die die Strassen und kaputten Wohnungen putzen. Die ungefähren Kosten für ein Sandwich und eine Wasserflasche betragen CHF 1.– . Wir können Teams entsenden, um bis zu 500 Sandwiches pro Tag herzustellen und zu verteilen.

4. Mietunterstützung

Wir haben 30 Familien, die dringend Unterstützung benötigen, um die Miete zahlen zu können, weil sie kein Einkommen mehr haben. Wir kennen die Menschen, so dass hier kein Missbrauch geschehen kann. Mit CHF 100.– pro Monat können wir einer Familie helfen, ihr Dach über dem Kopf zu behalten.

Wie das Life Center jetzt Hilfe leistet:
1. Verteilung von Lebensmittelpaketen
2. Austeilung einer warmen Mahlzeit
3. Zubereitung von Sandwich-Broten
4. Mietunterstützung

Helfen Sie jetzt und machen Sie einen Unterschied im Leben vieler Hilfe suchender Menschen!